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Übergang

„Ich glaube, daß fast alle unsere Traurigkeiten Momente der Spannung sind, die wir als Lähmung empfinden, weil wir unsere befremdeten Gefühle nicht mehr leben hören. Weil wir mit dem Fremden, das bei uns eingetreten ist, allein sind, weil uns alles Vertraute und Gewohnte für einen Augenblick fortgenommen ist; weil wir mitten in einem Übergang stehen, wo wir nicht stehen bleiben können.“1

Normalerweise ist “Zwischen den Jahren” diese besondere Zeit, diese Tage zwischen Weihnachten und dem 6. Januar. Diese Tage, in denen die Welt in bisschen still steht. Tage, in denen das alte Jahr schon gegangen, das neue aber noch nicht angekommen ist. Tage, in denen die Welt übergeht, aus dem Alten in das Neue. Zwischenzeit, Veränderung, Übergang. Neue Ziele, zwölf neue Monate, 365 neue Tage – nur Symbolik aber sie lässt sich nicht leugnen.

Auch dieses Jahr nicht, aber dieses Jahr scheint es anders. Diese Übergangszeit, es fühlt sich an als beginne sie bereits. Als sei sie vor verlegt, vor die Reise, vielleicht auch verlängert. Auf jeden Fall fängt sie schon an, jetzt in der Zeit zwischen Alltag und Urlaub. Anders als in anderen Jahren wird auch die Spannung die ihr inne Wohnt stärker deutlich. Die Welt steht nicht still, eher dreht sie sich in zwei Richtungen gleichzeitig. Der Alltag ist noch da, läuft weiter und verlangt Aufmerksamkeit. Gleichzeitig geht die Reisevorbereitung in die heiße Phase. Letzte Planungen, Besorgungen und Packen muss auch noch wer. Alles gleichzeitig was gleichzeitig sein kann. Die Tage fliegen vorbei. Alle theoretischen Überlegungen werden sehr real.


  1. Rainer Maria Rilke, Briefe an einen jungen Dichter ↩︎

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Hallo ich bin Arwed, und war auf großer Reise. Hier könnt ihr an meinen vergangen und zukünftigten Erlebnissen teilhaben…